Festveranstaltung – 75 Jahre Befreiung von Auschwitz

Bis auf den letzten Platz war der Brigitte-Feldtmann-Saal des Konservatoriums Schwerin gefüllt, um zu Beginn der Festveranstaltung mit einer sehr nachdenklichen Begrüßung vom Oberbürgermeister der Stadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier, auf das Themenkonzert eingestimmt zu werden. Laura Moinian, die Cellistin wäre nicht auf der Welt, hätte ihr Großvater nicht dank seiner Geige die vielen Jahre in sibirischer Gefangenschaft überlebt und Yoko Kuwahara, die Pianistin, ist sich sicher, dass besonders Musik, wenn sie zur Sprache wird, die Welt positiv verändern kann. Und weil die Generation unserer Großväter und Zeitzeugen der NS-Zeit uns gerade verlässt, hatten sich das Duo – zusammen mit dem renommierten Schauspieler und Sprecher Volker Hanisch – vorgenommen, mit diesem stark beeindruckenden Themenkonzert gegen das Vergessen anzugehen. Aus gutem Grund! „Wir erinnern an das Unbegreifliche auch durch unsere Musik“, sagen sie, wenn sie Stücke von Komponisten, wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Henriette Bosmans, Simon Laks und Bohuslav Martinů erklingen und „sprechen“ lassen. Zugleich aber erinnerte auch das Wort, als Volker Hanisch ausgewählte Passagen aus dem Buch „Musik in Auschwitz“ des Komponisten und Violinisten Simon Laks vorlas.

Vorbereitung auf das Themenkonzert
Vorbereitung auf das Themenkonzert mit Laura Moinian, Yoko Kuwahara und Volker Hanisch

Auszug aus der Presseschau des SVZ vom 28.01.2020
Mit einem Konzert im Brigitte-Feldtmann-Saal des Konservatoriums hat die Stadt gestern an den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert. Als Ehrengäste begrüßte Direktor Volker Ahmels den Antisemitismus- Beauftragten des Landes, Hansjörg Schmutzler, Stadtpräsident Sebastian Ehlers und OB Rico Badenschier (v.l.). Laura Moinian am Cello und Yoko Kuwahara am Klavier spielten Werke von Mendelssohn Bartholdy, Kreisler und anderen. Der Schauspieler Volker Hanisch las aus den Erinnerungen des Komponisten Simons Laks.
ckoe / Reinhard Klawitter

Frau Christina Lüdicke, die stellvertretende Direktorin des Konservatoriums Schwerin, schrieb uns: „Auch mit Herrn Ahmels (Einfügung von uns: Direktor des Konservatoriums) habe ich eben nochmal über unsere Montag-Veranstaltung gesprochen und wir sind uns einig, dass es eine sehr würdige und gelungene Art des Gedenkens fern ab von jeglichem routiniertem Abhaken ist. Ich höre immer wieder Kommentare, das Vergangene ruhen zu lassen, selbst von klugen und besonnenen Menschen und ich kann dann immer nur sagen: NEIN, es heißt wachsam zu sein und über die Tatsachen zu berichten. Dass die Textstellen – dem Umstand geschuldet, dass mit Simon Laks ein Musiker Zeugnis abgelegt hat – ein starkes Plädoyer für die Beschäftigung mit Kunst und Kultur waren, hat mich im Zusammenhang mit vielen anderen Zeitzeugen-Berichten nicht zum ersten Mal sehr gefreut.“

Wir freuen uns über die Rückmeldung des Oberbürgermeisters Dr. Rico Badenschier: „Auch mir geht die Veranstaltung aus verschiedenen Gründen noch sehr nach und ich bin froh, dass aus unserer ersten Idee so eine würdige und hochkarätige Gedenkveranstaltung für die Landeshauptstadt Schwerin entstanden ist.“
facebook-Link des Veranstalters