MUK NEUE HORIZONTE: dieser auffordernde Name für die eigene Themen-Konzertreihe der Musik- und Kongresshalle Lübeck beschreibt trotz seiner Kürze bereits prägnant die Zielsetzung. In diesem Sinne gehört natürlich auch Mut dazu, um z. B. ein atonales Musikwerk wie „Aus dem Leben des Pierrot Lunaire“ von Arnold Schönberg auf die Bühne zu bringen. Vor genau 111 Jahren führte die Uraufführung immerhin zu heftigen Tumulten. Auch heute noch befürchten Verantwortliche für kulturelle Veranstaltungsorte – bei nicht auf Anhieb gefälliger Musik – einen eher zu geringen Zuspruch des Publikums. Frei aber einsam? Das zweiteilige Themenkonzert am 17.09.23 hat diese als Frage formulierte Kausalität erfreulich widerlegt! Am Ende gab es im vollbesetzten Kleinen Saal lang anhaltenden, begeisterten Beifall!
Entsprechend gab es auf der Bühne bei allen Mitwirkenden, drei Sängerinnen und fünf Instrumentalisten nur strahlende Gesichter. Vor allem auch beim musikalischen Leiter Frank Maximilian Hube, der als MHL-Dozent trotz zeitlicher Engpässe engagiert für den erkrankten Dirigenten Wolf Tobias Müller während der Proben und der Aufführung den Taktstock für das fulminante Werk übernommen hat. Er übernahm auch die informtive Konzerteinführung und leitete unmittelbar die etwa 30-minütige angeregte Diskussion zum gelungenen Abschluss des Themenabends.
Wir freuen uns zusammen mit der MuK, vor allem auch darüber, dass die Mischung des Publikums über alle Altersgrenzen hinweg wiederum stimmig war. Das allein ist schon Motivation genug für die nächsten hochkarätigen Veranstaltungen, vgl. die Termine durch Klick auf diesen Link.
Sehr gern und mit herzlichem Dankeschön veröffentlichen wir hier auch einige konstruktiv-kritische Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern der Lübecker Prenski-Schule sowie von Studierenden aus Frankreich.
Der Philosophiekurs des 13. Jahrgangs der Geschwister-Prenski Schule besuchte am 17.09.23 das Konzert „Frei aber einsam – Aus dem Leben des Pierrot Lunaire“ in der MuK. Wir sind ohne jegliches Vorwissen in den kleinen Saal der MuK gegangen. Dort wurden wir nett empfangen und für das Konzert des Abends eingewiesen. Die ersten Musikeinlagen von Klavier und Violine empfanden wir als schön und der daraus bestehende erste Teil fühlte sich kürzer als die eigentlichen 30 Minuten an. Nach der kurzen Pause wurden wir erneut eingewiesen, diesmal in den Sprechgesang aus Pierrot Lunaire Stücken. Der Sprechgesang wurde von Klavier, Querflöte, Klarinette, Cello und Violine begleitet, gesungen von drei Frauen, die jeweils weiß geschminkt waren. Die Instrumentaleinlagen gefielen uns erneut sehr gut, der Sprechgesang war allerdings verwirrend. Wir hatten gehofft dass wir uns nach kurzer Zeit an diese Art von Gesang gewöhnen würden, allerdings war dies nicht der Fall. Der Sprechgesang war, trotz guter Stimmen der Sängerinnen, leider größtenteils unverständlich. Dadurch, dass wir nur einzelne Wörter verstanden haben, ging der Kontext verloren. Es war eine neue und fremde Gesangsart für uns, die wir persönlich nicht wertschätzen konnten. Jedoch fiel uns auf, dass es im Publikum auch Interessenten gab. Die instrumentalen Musikeinlagen gefielen uns sehr gut, der Gesang hingegen, sprach uns nicht an. Ein erneutes Konzert mit Pierrot Lunaires Sprechgesang würden wir uns daher nicht noch einmal anhören. Wichtig zu wissen ist, dass dies unsere Meinung ist und keineswegs die Künstler/innen kritisieren soll, denn diese haben alle gut performt.
Diese Kritik kommt von Anna, Sofie und Zita aus der 13c der Geschwister-Prenski-Schule.
Als unser Lehrer, Martin Nelskamp, uns angeboten hat, zu der Aufführung von „Frei aber einsam – aus dem Leben des Pierrot Lunaire“ zu gehen, wusste ich absolut nicht, worauf ich mich einlasse. Die Vorstellung hat mich dann auch teilweise sehr überrascht!
Den ersten Teil, mit Klavier und Violine, fand ich sehr schön und, als ich mich richtig darauf eingestellt hatte, auch ziemlich berührend.
Es war eher der zweite Teil, der Gesang, der mich etwas überfordert hat. Das, was die Sängerinnen mit ihren Stimmen angestellt haben, war unglaublich. Doch es fiel uns etwas schwer, ernst zu bleiben, z. B. wegen der, durch die Schminke, extrem hervorgehobenen Augen und der Blicke der Sängerinnen. Es hatte etwas Gruseliges an sich, was sicher gewollt, aber doch irritierend war. Ich habe leider weniger als gewollt auf den Text achten können, einfach weil es so viele Eindrücke zur selben Zeit waren. Auch der vor Beginn erklärte Sprechgesang war sehr beeindruckend, er hat aber leider auch zu meinem geringen Textverständnis beigetragen.
Luisa Spannagel, 10c
The first part of the event was beautiful and i really felt passion in my chest. The second part was a bit difficult to understand as it was in German. But the singers really put emotion to it and the language barrier couldn't stop that!
Quentin Monin, Student am Eigsi, La Rochelle
Als Nicht-Muttersprachler konnte ich die Geschichte im zweiten Teil des Konzerts nicht verstehen. Der erste Teil hat mir sehr gut gefallen. Vielen Dank an die beiden Musiker.
Gaël Jubien, Student am Eigsi, La Rochelle
The first part was really touching, thanks to a real symbiosis of piano and violin. The second was more difficult for me to appreciate because the melodic structure was too incoherent for me, despite a proven complex mastery of the voices to succeed in this performance.
Robin Thetiot, Student am Eigsi, La Rochelle